Fliegenfischen!!! Das Schönste was es gibt!!!???!
Manche Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern.....
Nach einem anregenden Telefonat mit meinem Freund Nick, über`s Fischen, sah ich aus dem Fenster, und dachte…. eigentlich iss gutes Wetter, es gibt sonst wenig zu tun…. Geh doch zum ersten Mal für dieses Jahr zum Fliegenfischen!!!! Es war übrigens schon so gegen 11 Uhr….. und Anfang Mai.......
- An die Tanke, die Angelkarte für umgerechnet 4,50€/24h gekauft, und los in Richtung Ansjöan! Das iss sozusagen mein Hausbach… iss genau 6,7 km von mir zu Hause entfern! Warum ich das so genau weiß……. Später!! Ein natürlicher Bach, relativ schwer zugänglich und daher auch sehr wenig befischt! Eigentlich funktioniert nur Indianerfischen, und für elegantes Werfen fehlt meist der Platz!
Aber genau das macht den Spot für mich so interessant!!!! Es gibt einen natürlichen Äschen und Bachforellenbestand, und gelegentlich auch mal nen Saibling oder ne Regenbogenforelle die dann aber aus der Fischzucht ca. 4km oberhalb ausgebüchst sind!
Also alles da was der Fliegenfischer so braucht!!!
Die Fahrt zum Stellplatz gestaltete sich schon recht schwierig! Da der Waldweg nicht geräumt wird, und die 50cm Schnee nur da wo auch die Sonne regelmäßig hin scheint schon weniger geworden ist, gibt es Stellen die grenzwertig zu befahren sind, und ohne Allrad schon gar nicht!!
So, angekommen ausgeladen angezogen
„Rute raus, der Spaß beginnt“
noch ca. 200 Meter durch den Wald zum Wasser!
Angefangen mit Streamer und meiner kleinen 4er 6,6 Fuß „Gebüschrute“
Passende Strömungskanten, Gumpen und Kolke ausspähen, anschleichen und los…….
Flussab… 2 Stunden …… nix!!! Gar nix!! Nicht mal ein Anfasser…. und schon 2 Streamer dem Wassergott geopfert…. weil die Bieber, nach dem Essen ihre Reste einfach wegschwimmen lassen, und die Haupt Schneeschmelze noch auf sich warten lässt, welche dann die abgenagten Stämme und Äste wieder aus dem Bach spült, liegen hier, meist Unterwasser viele Hindernisse Kreuz und Quer!
Egal, weiter geht’s!!
Beim hochspringen auf die Uferböschung auf ner Eisplatte ausgerutscht und volle Kiste mit dem rechten Knie auf nen Stein……… So`n scheiß
…. Nachdem die Sterne weg waren, und ich mir die Tränen verkniffen ,Bzw. weggewischt hatte, musste ich mich erst mal für ein paar Minuten Setzen!! Ich merkte regelrecht wie das Knie innerhalb kürzester Zeit immer dicker wurde….
Aber aufhören….
Schneider….
Auf keinen Fall!
Es iss ja noch ein paar Stunden hell, und die 4,50€ sollten doch besser angelegt sein!!!
Also, weiter geht`s! Halt nur noch langsamer und gelegentlich mit „Pippi“ in den Augen!
Nächste Rausche nächster Gumpen…… nix, außer wieder nen sauberen Hänger….. also, Trick 15, Rute über die Schnur in die Tiefe führen, und versuchen mit der Rutenspitze den Haken Unterwasser zu löse!
Es gestaltete sich schwierig, und zugegeben, wurde ich auch etwas ungeduldig…..hab dann wohl ne ganz ganz kleine unbedachte Bewegung gemacht…. der Streamer war los…. und…. Die Spitze meiner Rute war hinter dem zweiten Ring abgebrochen!!!
Na dann aber mal Herzlichen Glückwunsch… zu den Schmerzen kam dann jetzt noch Ärger….. nicht schön…. ABER… ich hatte ja meine „Ersatzteleskopfliegenrute“ mit!!!!
Ne 6er, 9 Fuß….. ein richtiger Knüppel halt….
ABER….
Alles iss besser als aufhören zu müssen!!!!!
Weiter ging`s! Dann kam der Letzt vielversprechende Platz, an dem ich letztes Jahr ne ca.60er Regenbogenforelle verloren hatte!
(ich hab Sie gesehen, und hatte vorher schon eine mit 47cm gefangen)
Bzw. das Monster mir das gesamte Vorfach mit ca. 10 Meter Sinkschnur abgerissen hatte…..
in der Schnur war sicherlich ne Fehlerstelle, und der Wasserstand war um ca.20cm höher!
Nichts desto trotz war der Fisch damals mit Schnur und Streamer in den Fluten verschwunden!
Ich in`s Wasser, und die relevanten Stellen abgefischt…. Beim Umdrehen, um mal die Richtung zu wechseln, merkte ich plötzlich, dass meine Füße nicht das taten was sie sollten, und ich kippte kurzer Hand vorn über, und konnte mich vor dem Wasserkontakt noch gerade so auf einem Stein abstützen……. Analyse…. Meine Füße hatten sich in einer Schnur verheddert die irgend so ein Armleuchter achtlos weggeworfen hatte!!! Also Füße befreien, und den Müll anderer Leute aufsammeln, mitnehmen und fachgerecht entsorgen…….. bei genauerer Betrachtung der Stolperfalle, fiel mir die verblüffende Ähnlichkeit mit meiner Sinkschnur auf, die ich, in stark verkürzter Form zu Hause auf meiner Streamerrute fische… und so war’s dann auch….. ich war nämlich der Armleuchter dem die Schnur letztes Jahr abhandengekommen war…. Fast alles war noch an seinem Platz, Vorfach, Snap und sogar der Streamer war noch dran, hatte nur schrecklich abgenommen der Arme!
Was fehlte, war der Fisch…. Schade…… Oder!!??
Egal! Hab dann natürlich alles eingesammelt und eingesteckt!
Und……
wieder kein Zupfer oder gar ein Biss.
Also machte ich mich auf den Rückweg zum Anfang der Rauschen und Gumpen, ca.5-600 Meter Flussaufwärts, wo auch der Bärenpfad zum Auto abzweigt!
Apropos Bärenpfad….
nach den Ersten 50 Metern durchs Gebüsch, hörte ich, so dachte ich zumindest, ein dunkles grimmiges Grollen, irgendwo aus dem Wald!!??
Durch das gurgeln und plätschern des Wassers war es auch nicht möglich einzelne Geräusche zu lokalisieren Bzw. zu identifizieren….
Und da ja im März und April hier bei uns bekanntlich die Bären aus dem Winterschlaf erwachen, was mir dann natürlich SOFORT wieder einfiel, hatte ich direkt den weiteren Verlauf meines Daseins als schreckliche Bilder vor Augen!!!
Und ich konnte schon die Schlagzeilen sehen….
„Fliegenfischer von hungrigem Bär gefressen“
wenn man mich überhaupt jemals finden sollte…….!!??
Ich redete mir zur Beruhigung ein, dass das nur der Wind war, und setzt meinen Weg Richtung BÄRENPFAD fort!!Natürlich noch langsamer, leiser und vorsichtiger als zuvor….
Analyse!!!
Angel kaputt, Ärger!
Auf`s Knie gefallen, Schmerzen!
Geräusche im Wald, schiss in der Hose!
Und das schlimmste,
keinerlei Fischkontakt….
Rundum ein gelungener Tag…..
ABER….
Noch nicht fertig!!!
Ohne von einem wilden Tier attackiert zu werden, OBWOHL ich noch mehrfach schlimme Geräusche gehört „haben könnte…..“ kam ich dann am Abzweig ,der mich zum Auto führen sollte an!
Kurz überlegt, es war kurz nach 15 Uhr, Wetter war in Ordnung, vielleicht gibt es so 500 Meter Flussaufwärts, in den stilleren Abschnitten ja noch die Möglichkeit zumindest einen Fisch zu sehen…!!??
Also, weiter durch`s Bärenverseuchte Gebüsch humpeln, bis ich dann plötzlich mit dem rechten Bein etwa einen Meter tiefer stand, und ich sozusagen auf dem Wathosenboden im Schnee saß und ich im linken Augenwinkel mein Knie zu erkennen glaubte!
Nichts passiert, außer erschrocken, beim Überqueren der Schneefelder sind halt die Biberlöscher nicht auszumachen, und ruck zuck ist`s passiert! So wie mir jetzt!
Sollte man sich hier, bei einer solchen Aktion, ernsthaft verletzen, wird`s kompliziert! Verdammtes Glück gehabt!! Also genug gelaufen , hier wird jetz gefischt! Noch schnell den Singschwan, der hier auf seine Partnerin wartet, auf Abstand gebracht, Rute aufbauen und los!!
Ich montierte nen kleinen, grau braunen Meefo Streamer mit vorgeschaltetem Schrotblei an nem ca. 100 cm langen Vorfach mit 0,25er Stärke, und brachte aus platzgründen, mit nem Rollwurf das Ding auf Distanz! Langsam einstrippen, kurz nachlassen, wieder strippen, und…….. BISS….
Ich erschrak regelrecht, da sich die letzten 4 Stunden überhaupt nix geregt hatte ,der Fisch hing, und ich konnte ne schöne über 30er Äsche landen!!
Und alle Strapazen, Schmerzen, und sogar die volle Hose war vergessen!!
Genau, dass sind die Momente, die unvergesslich bleiben, und die mich so an das Fliegenfischen binden!
Perfekt!! Ein Traum!!
Fisch schnellst möglich versorgen, aufstehen, und weiter!! In den nächsten Minuten zupfte ich mal nach oben, nach unten, durch die Mitte, herrlich!!!
Und dann bemerkte ich im Augenwinkel einen Ring auf dem Wasser…. ungläubig holte ich die Schnur ein und fixierte die Stelle, die ca.10 Meter Flussaufwärts lag….. und dann sah ich den Fisch steigen…. Ich war völlig erstaunt, es gibt momentan hier bei uns nämlich noch keine Fluginsekten, geschweige denn hab ich etwas fliegen sehen…. Sofort warf ich die Stelle oberhalb an,
kurz absinken lassen……… langsam einstrippen…. Und……. Biss………. Der Fisch hing…….
Und was soll ich sagen, es ging mir richtig gut!!! Nach kurzem Drill landete dann eine etwas kleinere, aber nicht minder schöne Äsche im Kescher, durfte aber dann auch gleich wieder zurück ins kühle Nass!
Die Tatsache, dass die Fische steigen, beschäftigte mich noch während ich schon wieder den zweiten oder dritten Wurf machte!
Und dann hing mein fängiger Streamer in der Flussmitte wieder kurz über dem Grund an nem Bieberstamm…… keine Chance…… mit „leichter“ Gewalt löste ich „fachgerecht“ durch einen kräftigen ruck an der Schnur, natürlich mit der Hand, die Verbindung von Vorfach und Snap, und kurbelte die schlaffe Leine ein! Dabei beobachtete ich erneut einen verräterischen Ring auf der Wasseroberfläche, dieses Mal Flussabwärts, und die Entscheidung war gefallen…….
jetzt wird trocken Gefischt!
Gesagt getan, 9 Fuß Vorfach mit 0,16 er Spitze, ziemlich fein, aber alles drüber iss zu dick für die 18er Fliegen die ich anbieten wollte, und da ich ja keine Fliegen oder Mücken sehen konnte, entschied ich mich zum ersten für sehr kleine Muster, und für relativ unauffällige…… der Blick in die Fliegendose bescherte mir die Erleuchtung…….
Griffith`s Gnat hieß das Zauberwort…in 18….
verdammt…… nasse kalte Finger, ca. minus 1C° und so langsam wurd`s auch dunkel….
Ich versuch`s!!
Brille auf, Fliege raus, und nach einigem fummeln war`s dann geschafft, das unscheinbare mini Ding war am Platz, und hoffentlich fest!!!?
Erster Wurf in die Flussmitte leicht Stromauf…… verdammt, das Teil iss ja fast unsichtbar……. Mist, ich konnte mich anstrengen wie ich wollte, ich konnte die Fliege nicht finden……
Hilfe kam dann von unten,
mit einem Wasserschwall verschwand der Fisch wieder, der meine Fliege, im Gegensatz zu mir, anscheinend erspäht, und für lecker empfunden hatte wieder, nachdem er bemerkte, dass es sich bei dem vermeintlichen Häppchen nur um nen Fake handelte!
Da ich ja damit beschäftigt war meine Fliege zu finden, und ich diese „wesentlich“ weiter Flussabwärts vermutete, erwischte mich der „Angreifer“ auf dem völlig falschen Fuß, und meine Reaktion kam um „Stunden“ zu spät….
neuer Versuch ……
Konzentration….
wo landet die Fliege…
ah………. Da!!!
……….. Nix……… neuer Wurf…
Und so weiter!! So fing ich dann noch 3 Äschen, und einmal, beim Einholen der Schnur tauchte die Griffith leicht ab, und „taumelte“ mir Unterwasser entgegen, was einer Bachforelle wohl den „Befehl“ zum Angriff signalisierte, welchen sie dann aber ca. 5cm vor der Fliege abbrach und sich blitzschnell wieder in Ihr Versteck verabschiedete!! Schade…!! Dass es schon seit ca. einer Stunde schneite, wurde mir erst bewusst, als ich mein Hüfttasche nach vorne holte, und darauf lag das kalte weiße Zeug…………. Hatte ich so auch noch nie!!! Da die Lichtverhältnisse, die Temperatur, ca. 2C°Minus, was bei Ausschließlichem Rollwurffischen keine Probleme in den Ringen gibt, und die Uhrzeit steil ins Negative rutschten, machte ich mich auf den Rückweg zum Bärenpfad…….
Und da waren sie wieder….
Meine 3 Probleme….
ach nee, waren ja nur noch 2……
der Ärger über die gebrochene Rutenspitze war längst verflogen!!!!
Blieben noch……
Schmerzen im Knie, und Hose voll!!! Da musst Du durch……..!!! Sagte ich mir……..!!
So ging`s dann Richtung Auto, welches ich dann auch nach ca. 20 Minuten lebend erreichte!
Die Planung für mein weiteres Vorgehen hatte ich schon während der Wanderung abgeschlossen……
Erstens: Gerödel ablegen und verstauen,
Zweitens: Schuhe ausziehen, und sitzen……!
Drittens: Thermoskanne raus und ein gemütliches Käffchen während das Auto warm läuft……
Super Plan, und der Abschluss eines doch noch absolut tollen Tages!!!
War das etwa zu viel verlangt…….
Alle weiteren Vorkommnisse sind stark verkürzt, und wurden aus Jugendschutzgründen nicht mit den original Worten zitiert!!!!
Am Auto angekommen konnte ich den Kofferraum mit der Fernbedienung nicht öffnen….. eingefroren dachte ich…… also alles auf die Rückbank, mir jetzt egal……. Die Türen ließen sich aber mit der Fernbedienung auch nicht öffnen… Fuck… so ein Scheiß……. Egal, dann halt mechanisch mit dem Schlüssel….. offen…. Klasse!!! Alles auf die Rückbank gepackt, Rucksack vom Schnee befreit und auf den Beifahrersitz, Schlüssel ins Zündschloss Gang raus, starten……
nix!!!!
Ich wurde wahrscheinlich Kreidebleich…
nochmal……
Schlüssel raus, rein, rum, nix………!!!!
Die Kontrollleuchten im Display glimmten nur noch mit aller letzter Kraft……..
Kurze Pause……..
Analyse…….
Schmerzen im Knie….. Hose voll…… Batterie leer….. Scheiße……!!!!
Zur Beruhigung nahm ich mir dann erst mal nen Kaffee, ich war ganz ruhig und gefasst.............
nachdem ich mindestens 200 mal in meine Fischmitnehmtüte Hyperventiliert hatte…….!!!!
Alles kein Problem, ruf ich meinen Freund Gullik an, der kommt zum Überbrücken, und alles iss wider gut……. Mittlerweile 19.00 Uhr…..!!
Funktelefon raus, voller Empfang, sehr gut, wählen, 1mal klingeln….. 3mal klingeln…………. 8mal klingeln……… NIX…….
Fischmitnehmtüte raus…….!!!
Analyse…….
Schmerzen im Knie…… keine Spur mehr von Hose voll…….Batterie leer ….. Minus 3C°……. starker Schneefall und ca. 7 km bis nach Hause…….. Schwindel vom Hyperventilieren…….. Nicht gut!!!!!!
Kurz noch unter die Motorhaube geschaut, an den Kabeln gewackelt, als würde das was bringen,
Jacke zu und los, Richtung Heimat!! Nach genau 6,7 Km, (ich habs gegoogelt)
ne Stunde 15 Minuten in Fischerhosen und mit Watschuhen durch den Wald und über Asphalt, saß ich dann , nach dem duschen und nem super leckeren Abendessen… Nudeln mit Kräutern, Parmesan und Olivenöl, mit meinem Schatz auf der Couch, und dachte so bei mir……. Fliegenfischen…..wie geil iss dass denn!!!
So, dass war mal ein halber Tag, hier bei uns in Schweden!!
Und wie läuft’s bei Euch so..........?????!!!!!!
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